Gelebtes Demokratielernen – Austausch und Inspirationen

Gelebtes Demokratielernen – Austausch und Inspirationen

Am 04. November 2025 fand in Hennef in der MeysFabrik das Dialogforum Jugendhilfe – Schulen zum Thema „Demokratieförderung in Aktion und für die Praxis“ statt, das die Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schulen in den Fokus rückte. Dazu eingeladen hatten Maj Kockelmann, Projektkoordinatorin der Kinder- und Jugendstiftung Hennef und stellvertretende Vorsitzende der AG 78 Freie Träger Jugendhilfe, sowie Susanne Kurpiela aus der Abteilung Kinder- und Jugendförderung des Amtes für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Hennef.

Die Einladung angenommen hatten zahlreiche Lehrkräfte und Schülervertretungen aus Hennefer Schulen, Pädagog:innen der Kinder- und Jugendhilfe sowie verschiedene Organisationen wie Wegweiser NRW, Helden e.V. und Care Deutschland e.V.. Ziel der Veranstaltung war es, das gelebte Demokratielernen in den Alltag von Jugendlichen zu integrieren und konkrete Lernfelder aus Schule und Freizeit zu identifizieren, in denen Demokratie praktisch erfahrbar wird.

Nach ein paar ernsten und motivierenden Worten des Bürgermeisters Mario Dahm hielt Thorsten Kröber von Helden e.V. einen einführenden Vortrag zu „Schule als demokratischer Ort – wie wir Jugendliche für Demokratie stärken“. Im Anschluss gab es die Gelegenheit, sich an mehreren Präsentationstischen über Best-Practice-Beispiele aus der Praxis zu informieren, auszutauschen und inspirieren zu lassen.
Im Mittelpunkt stand die Idee, Demokratie nicht ausschließlich als Fachunterricht zu vermitteln, sondern als gelebte Praxis, die sich im täglichen Miteinander widerspiegelt. Durch interdisziplinäre Kooperationen sollen Jugendliche die Werte von Teilhabe, Respekt und Diskursfähigkeit unmittelbar erleben und erproben können. Wichtig war es den Veranstalter:innen, auch die Schülervertretungen aktiv in die Auswahl der Methoden und Lernangebote einzubeziehen. Dadurch sollen Bedürfnisse, Erfahrungen und Perspektiven der Jugendlichen direkt in die Gestaltung der Demokratiebildung einfließen.

 

Best Practice Beispiele:

  • Aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit: Beteiligung im Alltag und Erarbeitung von Kinderrechte – Plakaten
  • Das Junge Parlament Hennef stellt sich vor
  • Aus dem städtischen Gymnasium Hennef: Wahlpflichtfach und Studienfahrt, Jugend debattiert, Juniorwahl, Freiday: Lernen, die Welt zu verändern, Aufgaben der SV
  • CJG St. Ansgar Schule: die Wochenschau
  • CJG St. Ansgar (stationär): Beteilung in Hilfeplangesprächen
  • Das Forumtheater Inszene: theaterpädagogischen Angebote zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen
  • Die Gesamtschule Hennef West: Das Erasmus Programm
  • Wegweiser NRW e.V.: Präventionsprogramm zur Verhinderung der Radikalisierung junger Menschen
  • Care Deutschland e.V.: interkulturelles und soziales Lernen für Schulen (KiWi Programme)
  • Helden e.V.: diverse Angebote zu Themen wie Zivilcourage, Mobbing- und Rassismusprävention, Umweltbewusstsein, Sicherheit im Internet, psychische Gesundheit und politische Bildung

Ein zentrales Ergebnis des Dialogforums war die Anerkennung von Schule und Freizeit als komplementäre Lernfelder. Beide Bereiche bergen Potenziale, demokratische Kompetenzen zu entwickeln: In der Schule durch Reflexion, Partizipation in Gremien und Lernprozesse; in der Freizeit durch gemeinschaftliches Handeln, Einrichtungsstrukturen und ehrenamtliches Engagement. Durch abgestimmte Angebote und klare Schnittstellen sollen Kinder und Jugendliche befähigt werden, Verantwortung zu übernehmen und unterschiedliche Perspektiven gewinnbringend zu integrieren.

Das Interesse, sich weiterhin zu vernetzen, war und ist groß. Sowohl die Schülervertreter:innen der Schulen als auch die Lehrkräfte, die sich mit Demokratiebildung beschäftigen, sehen darin vielfältige Chancen, gemeinsam Lernräume zu erweitern und die Zusammenarbeit zu stärken. Die gesamte Veranstaltung begleitete Anna Karina Birkenstock mit einem groß(artig)en Graphic Recording. Bildhaft fasste sie die Inhalte, Aussagen und Möglichkeiten zusammen, die sich aus den Gesprächen des Dialogforums ergaben.

(Fotos: Ralf Rohrmoser von Glasow)