< KiJU-Adventskalender: Diesmal ist es Gut Zissendorf!
08.11.2021 17:45 Uhr

Ausstellungseröffnung des Familien-Kreis-Projekts

„Wir finden die Aktion ganz großartig“, sagte Martina Wirtz vom Kiju-Vorstand bei der Ausstellungseröffnung des Familien-Kreis-Projekts, „es ist genau das, was wir mit unserer Stiftung erreichen wollen, damit das Geld direkt in den Familien ankommt.“

Für Kirstin Krässel war es eine Premiere, die erste Ausstellung in „ihrer“ Stadtbibliothek. In Regalen und an den Wänden hängen kreisrunde Bilder, die zehn Familien in den vergangenen Monaten geschaffen haben. Die Bibliotheksleiterin freute sich über die „Geschichten der Leute, die sie gemacht haben und die, die in den Köpfen der Betrachter entstehen“. So kämen bildende Kunst und Literatur zusammen.

Das „Familien-Kreis-Projekt“, von der Kiju finanziert, ist im Frühjahr und Sommer durch zehn Hennefer Familien gewandert. Gemeinsam haben Sisko Zielbauer vom Kunstraum Courage und Davorka Schleiff vom Träger der freien Jugendhilfe „Integration für interkulturelles Leben (IfiL-Netzwerk)“ den Zugang zu den angehenden Künstlerinnen und Künstlern gesucht. „Wir konnten trotz Corona schnell ins Tun kommen“, erinnerte sich Zielbauer. Zunächst digital seien die Familien nicht mehr zu halten gewesen, als sich die Möglichkeiten zum Besuch im Kunstraum an der Frankfurter Straße 101 ergaben.

Die Form war ebenso festgelegt wie das Material, ein aus Karton geschnittener Kreis. Diese Urform, die sich im Himmel ebenso findet wie wenn es Stein ins Wasser geworfen wird, in Münzen, Pillen, beim Rad, bei Amuletten, war überaus anregend, wie die jetzt zu sehenden Arbeit eindrucksvoll unter Beweis stellen. Mal allein, mal als ganze Familie sind die Werke entstanden. Scheiff ist die sozialpädagogische Fachkraft im Team, sie hat vor allen Dingen einen guten Zugang zu Migrantinnen und Migranten. Sie beschrieb das „Wunder in Deutschland“ nach dem Zweiten Weltkrieg. „Es ist eine tolle Demokratie entstanden, pflege- und schutzbedürftig, so etwa wünsche ich mir auch für Afghanistan, Syrien, Iran und viele andere Staaten.“

Die elf Jahre alte Ajsu ist eine der Künstlerinnen. „Ich zeichne, seit ich neun Jahre alt bin, das gehört zu meinen allerliebsten Hobbies. Zum Beispiel denke ich mir Kleider aus und male sie.“ Einer ihrer Entwürfe ist in der Ausstellung, die noch bis zum 3. Dezember während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek läuft, zu sehen. Azar Faridy ist eine zweite Künstlerin, die die Sonne als kraftvolles, optimistisches Signal setzt.

Die Förderung geht übrigens weiter, jeden Donnerstag gibt es im Kunstraum Kunst-Stärkungsgruppen. Der erste Termin von 15 bis 16.30 Uhr ist für Drei- bis Fünfjährige gedacht, die zweite von 16.30 bis 18 Uhr für Sechs- bis Zwölfjährige.
(Text und Fotos: R. Rohrmoser von Glasow)

Ausstellungseröffnung des von der KiJu finanzierten Familien-Kreis-Projekts